Letzte Aktualisierung: 31.07.2016
Kosmetisches Update: 12.04.2020

Bau der Grosseinkaufszentren Shopping Center und Tivoli in Spreitenbach AG (CH)

Shopping Center

Am 12. März 1970 konnte mit dem Shopping Center in Spreitenbach das erste und auch damals das grösste Einkaufszentrum in der Schweiz eröffnet werden.
Im Jahr 1970 war die Verkaufsfläche 25'000 m².
Gebaut wurde auf der grünen Wiese nach amerikanischem Vorbild nach einer Initiative des verstorbenen Denner Gründers Karl Schweri.
Die Bauausführung wurde der Beton Bau AG aus Spreitenbach übertragen.
Die Beton Bau AG hatte davor ihre Leistungsfähigkeit beim Bau der grössten Schweizer Satellitenstadt Le Lignon bei Genf unter Beweis gestellt.
Hans Heinrich Rinderknecht hatte damals die Leitung.
Zum Einsatz kamen beim Bau des Shoppi Einkaufzentrums auch die Turmdrehkrane, welche zuvor in Le Lignon bei Genf im Einsatz waren.
Zur Erstellung des rund 80 m hohen Hochhauses des Shoppi Gebäudekomplexes wurde ein Liebherr 250C/320 eingesetzt.
Der 250C/320 wurde dem Baufortschritt folgend geklettert und am Gebäude verankert.
Der Liebherr 250C/320 verunfallte leider bei der Demontage in Spreitenbach und war danach nur noch Schrott.

Liebherr 250C/320 bei der Erstellung des Hochhauses beim Shopping Center.
Foto: 1970, Archiv P. Meyer

Tivoli

Ende 1970 wurde mit dem Bau des Tivoli Einkaufzentrums begonnen, nachdem bereits zwischen 1967 und 1970 gegenüber der Hauptstrasse in Spreitenbach das Shopping Center erstellt wurde und sofort ein grosser Erfolg bei den Kunden wurde.
Die Federführung hatte die Firma Beton Bau AG Spreitenbach.
Das ursprüngliche Projekt sah neben dem eigentlichen Einkaufscenter auch ein Hochhaus mit einem Hotel, Alters- und Eigentumswohnungen, einen Gemeindesaal und Büros mit Werkstätten vor.
Dieses nach Schweizer Verhältnissen Megaprojekt wurde von Anfang an stark durch Einsprachen und Rekurse behindert, so dass sich die Ausführung immer mehr verzögerte.
Der Öl Schock durch die drastische Drosselung der Förderung und die dadurch 1974 eingetretene Rezession brachten die Unternehmer in grosse Schwierigkeiten und so geriet die Trägerschaft unter Führung der Beton Bau AG in Nachlassstundung.
Unter der Führung des Grossverteilers Migros wurde das Tivoli von einer Stockwerkeigentümer-Gemeinschaft aufgefangen und teilweise fertiggestellt, so dass im Jahr 1974 eine Teileröffnung erfolgen konnte.
Realisiert wurde dadurch nur das eigentliche Einkaufszentrum - die restlichen geplanten Bauten warten bis heute auf eine Fertigstellung.
Alle Fundamente der Gebäude wurden damals auf die nie realisierten Aufbauten und Hochhäuser dimensioniert.
Bei der Eröffnung im Jahr 1974 war die Verkaufsfläche 42'500 m².
Die Firma Beton Bau AG kam auch in grosse Schwierigkeiten und musste Mitte der 1970iger Jahre den Konkurs anmelden.
Im Jahr 2001 schlossen sich die beiden scharfen Konkurrenten Shopping Zentrum Spreitenbach und Tivoli zu einer gemeinsamen Betriebsgesellschaft Shoppi Tivoli Management AG zusammen.

Die eingesetzten Turmdrehkrane der Beton Bau AG bei der Erstellung des Tivoli Einkaufzentrums

Liebherr Form 128/170, fahrbar, längs des Baukörpers, Einsatz in der ersten Bauphase.
Wolff WK 150 S, fahrbar, längs des Baukörpers in der ersten Bauphase eingesetzt.
Pingon S6.122.10, stationär auf Fundamentanker, Einsatz im Gebäude, er wurde einmal umgestellt.
Peiner T 125, fahrbar, ausserhalb des Gebäudes eingesetzt.
Richier-Weitz GT 1295, stationär auf Funamentanker, zweite Bauetappe.
Richier-Weitz GF 1145 zur Erstellung der Passerelle zwischen den Einkaufszentren Shoppi und Tivoli.
Richier-Weitz GT 1174 und 2 x GT 1295 zur Erstellung des Tivoli Anbaus für den Händler Möbel Tschäppät.
Wolff Form 28 H, bei Zubringerarbeiten beim Innenausbau.
Reich F 10, montiert auf dem Dach des Rohbaus, als Zubringer beim Innenausbau.
EWK SBK 25 ohne Turm, montiert auf dem Dach, zur Montage der Fassade.

Pingon S6.122.10, Peiner T 125, Wolff WK 150 S, Liebherr Form 128/170.
Foto: Oktober 1971, Archiv P. Meyer

Pingon S6.122.10, Peiner T 125, Wolff WK 150 S, Liebherr Form 128/170.
Foto: Oktober 1971, Archiv P. Meyer

Peiner T 125, Pingon S6.122.10, Wolff WK 150 S.
Foto: 1972, Archiv P. Meyer

Peiner T 125, Pingon S6.122.10, Wolff WK 150 S.
Foto: 1972, Archiv P. Meyer

Wolff WK 150 S und Pingon S6.122.10.
Foto: Februar 1973, Archiv P. Meyer

Das Tivoli Zentrum kurz vor der Eröffnung.
Foto: Juli 1974, Archiv P. Meyer