Swiss-Crane, Bachmann AG, Beringen

• Gründung:
• Im Juli 1962 gründeten die Herren Hermann Bachmann und Max Kögl zusammen und mit einigen Freunden die Firma Bachmann AG in Beringen.
• Die Motivation war die Entwicklung und die Herstellung von Turmdrehkranen für den Schweizer Markt, welche diese Leute besser machen wollten als damals am Markt erhältliche Turmdrehkrane.
• Ebenfalls im Jahr 1962 entstand die erste Werkstätte in Beringen.
• Anfangs 1963 begann die Produktion im neuen Betrieb, zu dem bereits weitere ehemalige Mitarbeiter der Firma Hübscher + Co. gestossen waren.
• Die Zeit war günstig, die Konjunktur zog an und der Bedarf an guten Zulieferfirmen im Schweisssektor war vorhanden.
• Es bleib aber nicht bei Aufträgen als Zulieferer, bald wurden auch selber entwickelte Hallenkrane und vor allem Stahlhochbauten hergestellt und montiert.
• Analyse ob sich der Bau von Turmdrehkranen in der Schweiz lohnt:
• Zur Lancierung der eigenen Herstellung von Turmdrehkranen wurde im Jahr 1964 eine Marktbefragung und Marktforschung in der Schweiz durchgeführt.
• Dazu wurde die technische und wirtschaftliche Machbarkeit überprüft.
• Das Ergebnis war sehr positiv und ermutigte die Bachmann AG schon 1965 mit der Produktion von Turmdrehkranen zu beginnen.
• Die ersten Swiss-Crane Turmdrehkrane:
• Der grosse Wurf gelang der Firma Bachmann AG aber zusammen mit dem Ingenieur Gody Oettli durch die Entwicklung eines eigenen Programms von Turmdrehkranen, das unter dem Namen +Swiss-Crane+ auf den Markt gebracht wurde und rasch grossen Anklang bei den Bauunternehmern fand.
• Der Ingenieur Herr Oettli hatte zuvor bei einem grossen deutschen Hersteller auch von Turmdrehkranen gearbeitet.
• Ausbau der Firma Bachmann AG:
• Die immer grössere Typenauswahl und der Erfolg war vielfach darauf zurückzuführen, dass Dank der überschaubaren Grösse der Unternehmung die vielfältigsten Kundenwünsche erfüllt werden konnten.
• In der Hochkonjunktur der Bauwirtschaft stellten die Leuten in der Firma Bachmann AG fast ausschliesslich nur Krane her, um die grosse Nachfrage zu befriedigen.
• Rezession Mitte der 1970iger Jahre verursacht durch die Ölkrise:
• Aus war die Vollbeschäftigung und auch die Firma Bachmann AG spürte die Baurezession Mitte der 1970iger Jahren.
• Nur dank einer grossen Anstrengung und der Annahme von allgemeinen Stahlbau Aufträgen konnte die Firma Bachmann AG weiterexistieren.
• Der Firma Bachmann AG gelang es mit neuen Produkten und neu belieferten Märkten im mittleren Osten, vor allem dem Iran und der Emirate, aber auch der Türkei und vor allem Syrien als neuer Märkte zu erschliessen.
• Die Produktion von Turmdrehkranen verringerte sich.
• Aufträge an Dritte aber auch andere eigene Produkte wie z.B. Vakuum Tumbler aus rostfreiem Stahl brachten Aufträge.
• 25. Firmenjubiläum:
• Im Jahr 1987 feierten die Beschäftigen das 25 jährige Jubiläum.
• 50. Firmenjubiläum:
• Im Jahr 2012 feierten die Beschäftigen das 50 jährige Jubiläum.
• Der erste gebaute Turmdrehkran Typ FHK 75:
• Der erste Turmdrehkran Typ FHK 75 wurde im Jahr 1965 für die Elementbaufirma Belag aus Rümlang entwickelt und hergestellt, welcher genau auf die Bedürfnisse dieses Kunden zugeschnitten war.
• Die Montage des Schnellmontagekrans war ohne Pneukran möglich und ein Ballastgalgen mit Laufkatze hob die Betonplatten als Gegengewicht auf die Drehbühne.
• Der FHK 75 hatte eine maximale Tragkraft von 6'000 kg und bei 20 m Ausladung konnten noch beachtliche 3'500 kg gehoben werden.
• Elementbaukran EBK 750:
• Die Baureihe der Schnellmontagekrane wurde bis in die 1970iger Jahre erweitert.
• Der grösste Schnellmontagekran war der EBK 750 welcher bei 25 m noch 3'000 kg heben konnte und mit dem Teleskopturm eine Hakenhöhe von 32 m erreichte.
• Der selbst montierende EBK 750 war für kurze Einsätze konzipiert wo hohe Tragkräfte verlangt waren.
• Zum Transport wurde der Turm nach vorne herabgelassen und mit einem Drehschemel auf der LKW Brücke befestigt.
• Beim Transport musste am Unterwagen eine Hilfsperson (Wepfer genannt) mit einem Handrad die hinterste Achse nachlenken, was nicht ganz einfach war.
• Vom EBK 750 wurden nur 2 Stück hergestellt, davon einer für die Firma Horbag aus Horgen und einer für die Firma Scheifele & Co in Zürich.
• Die unten drehenden Turmdrehkrane der Baureihe TKF:
• Zu den Schnellmontagekranen der Baureihe TKF gehörten die Typen TKF 150, TKF 200, TKF 250, TKF 300 und TKF 312.
• Der TKF 200 wurde von der ungarischen Firma ÉPGÉP in Lizenz gebaut und vertrieben.
• Der mit einem kleinen und klappbaren Portal ausgerüstete Unterwagen erlaubte das direkte Absetzen des Unterwagens auf einem LKW.
• Mit Ausnahme des kleinen TKF 150 hatten alle Swiss-Crane Schnellmontagekrane einen Teleskopturm.
• Der TKF 150 hatte einen Klappturm.
• Der erste Obendreher Form 45:
• Der erste oben drehende Turmdrehkran war der Typ Form 45, welcher im Jahr 1965 das erste Mal montiert wurde.
• Der Typ F 45 erinnerte in der Konstruktion an Turmdrehkrane eines deutschen Herstellers.
• Aus rechtlichen Gründen durften keine weiteren F 45 hergestellt werden.
• Deshalb wurden vom Typ F 45 nur 2 Stück hergestellt, welche beide im Kanton Bern im Einsatz waren.
• Die Turmstücke beim F 45 wurden mit hochfesten Schrauben verbunden.
• Der erste Obendreher der Baureihe TKF:
• Seit den Jahren 1966/1967 entstanden die Typen TKF 400, TKF 600 und bald auch der TKF 1200, welcher als Novum bereits mit 56 m Ausladung ausgerüstet werden konnte, was in dieser Krangrösse damals nicht üblich war.
• Im Jahr 1967 wurde der erste TKF 1200 in Dielsdorf (CH) mit 56 m Ausladung montiert.
• Wegen einem schweren Montagefehler entgegen der Betriebsanleitung kam es leider bei der Kranmontage zu einem schweren Unfall, was dem noch jungen Unternehmen Bachmann AG stark zusetzte.
• Mit Ausnahme des TKF 600 werden die oben drehenden Turmdrehkrane der Baureihe TKF mit Schlagbolzen verbunden.
• Die Typenbezeichnung z. B. beim TKF 1200 ist als 120/0 zu interpretieren.
• TKF ist die Abkürzung für Turmdrehkran Form.
• Mit Ausnahme der letzten Ziffer (im Beispiel 120) ist die Anzahl Metertonnen bei der Ausladung von 40 Metern.
• Die letzte Ziffer (im Beispiel 0 = Ursprungsversion) ist die Änderungsnummer.
• Die erste überarbeitung der oben drehenden Baureihe TKF:
• Die überarbeiteten Typen hatten die Bezeichnung TKF 401, TKF 402, TKF 601, TKF 750, TKF 751, TKF 800, TKF 801, TKF 1000, TKF 1200 und TKF 1600 mit 160 mt Tragkraft.
• In Planung war sogar ein TKF 2500 mit 250 mt Lastmoment und maximaler Tragkraft 20 t, welcher aber nie gebaut wurde.
• Wo immer möglich wurden bei den verschiedenen Typen normierte Teile verwendet, um mit einer relativ kleinen Investition des Bauunternehmers eine möglichst grosse Vielfalt zu bieten.
• Die kleineren Typen vom TKF 601 bis zum TKF 801 und die grösseren Typen vom TKF 1000 bis zum TKF 1600 hatten jeweils das gleiche Turmsystem.
• Auch bei den Betonplatten als Ballast beim Gegengewicht und beim Zentralballast, bei den Hubwerken und den Auslegern wurde wo immer möglich mit gleichen Bauteilen gearbeitet.
• Die ca. 1.25 m breiten Ausleger konnten bereits damals beim Transport mit einem LKW nebeneinander transportiert werden.
• Um beim Gewicht des Auslegers zu sparen und trotzdem möglichst hohe Tragkräfte zu erreichen, wurden die Ausleger der oben drehenden TKF Turmdrehkrane an den Untergurten doppelt abgespannt.
• So konnte der Obergurt leichter konstruiert werden.
• Neu war der auch in der Herstellung von Turmdrehkranen damals erstmals eingesetzte Oberflächenschutz mit Feuerverzinkung, welcher den Stahl während ca. 25 Jahre vor Rost schützt.
• Der Erfolg gab der Firma Bachmann AG Recht und auch andere Hersteller von Turmdrehkranen begannen den Stahl gegen Wasser und Feuchtigkeit mit einer Feurverzinkung zu schützen.
• Die Laufkatze konnte wahlweise in einer leichten Ausführung für den zweisträngigen Betrieb mit 4'000 kg oder 8'000 kg Tragkraft ausgerüstet werden.
• Wahlweise konnten die Kunden auch Schwerlast Laufkatzen für den Vierstrangbetrieb mit 8'000 kg, beziehungsweise 16'000 kg einsetzen.
• Die Firma Bachmann AG lieferte normierte Hubwerke mit Leistungen von 25 PS, 32 PS, 35 PS oder 60 PS.
• Die Hubwerke mit der Leistung 35 PS und 60 PS hatten einen Landert Schleifringläufermotor mit drei elektromagnetisch schaltbaren Getriebegängen sowie einen Hilfsmotor zum Feinsenken mit 4 oder 9 PS Leistung.
• Die Hubgetriebe mit den elektromagnetisch schaltbaren Getriebegängen fertigten die Mitarbeiter der Firma Bachmann AG selbst.
• Bei dem Schwenk-, Fahr- und Katzantriebe der TKF Baureihe waren Getriebe nach Spezifikationen der Bachmann AG, welche von Dritten gebaut wurden, im Einsatz.
• Auch Spezialkrane wurden und werden von der Bauchmann AG nach Kundenspezifikationen gebaut und sind auf vielen Lagerplätzen anzutreffen.
• Für den Export wurden Mitte der 1970iger Jahre die Typen TKF 375 und TKF 404 konstruiert und hergestellt.
• Diese Krane TKF 375 und TKF 404 haben sehr leichte Einzelgewichte und können über Aussenkletterwerke aufgestockt werden.
• Die anderen Typen haben wahlweise einen Kletterturm und Mantelturmstücke oder sind nicht kletterbar.
• Der kleine TKF 375 hat dank seinen leichten Montagegewichten vor allem bei Helikoptermontagen eine grosse Beliebtheit.
• Die letzte Überarbeitung der Baureihe TKF:
• Im Jahr 1984 wurde die oben drehende Baureihe TKF erneut überarbeitet und es entstanden die neuen Typen TKF 805, TKF 1205 und TKF 1605.
• Das Turmsystem wurde modifiziert und vereinfacht.
• Es blieb aber weiterhin kompatibel mit den bisherigen Turmstücken.
• Auch die Antriebe und die Steuerung wurden modernisiert und vereinfacht.
• Die nur von geübten Kranführern einwandfrei zu steuernden untersynchron gesteuerten Hubwerke wurden abgelöst durch modere bedienungsfreundlichere Systeme.
• Bald wurden Statovar und Alitvar Steuerungen von Telemecanique eingesetzt und bisherige Krane umgebaut.
• Die neuen Antriebe arbeiten stufenlos.
• Die Baureihe ML:
• Mitte der 1990iger Jahre beschloss die Geschäftsleitung eine komplett neue Typenreihe zu entwickeln.
• Die Markteinführung war auf das Millenniumsjahr geplant, weshalb die Baureihe die Bezeichnung ML erhalten hat.
• Die Baureihe ML reicht vom Typ 4523/5 mit 45 m Ausladung bis zum Typ ML 6023/5 mit 65 m Ausladung und einer Tragkraft hierbei von 2'300 kg.
• Die Swiss-Crane ML sind vom Bodenkreuz bis zur kompakten Turmspitze komplett neu konstruiert worden.
• Auch bei der Baureihe ML wurden die meisten Teile so konstruiert, dass sie nach Möglichkeit bei allen Typen verwendet werden können.
• Als Turmverbindung wurde wie bei der Baureihe TKF ein verbolztes System mit Vorspannung gewählt.
• Die Turmspitze ist mit 5.6 m Höhe sehr kompakt.
• Deshalb lassen sich die Turmdrehkrane der Baureihe ML annähernd wie spitzlose Krane einsetzen.
• Auch die Turmdrehkrane der Baureihe ML werden im Vollbad feuerverzinkt, was die Stahlkonstruktion lange vor Rosteinfluss schützt.
• Das Hubwerk, das Schwenkwerk und der Laufkatzantrieb werden über Antriebe mit einem Frequenzumrichter (FU) gesteuert.
• Die Steuerung erhält ihre Befehle durch eine durch die Bachmann AG selbst entwickelte speicherprogrammierbare Steuerung (SPS).
• Dadurch kann die Anzahl der Hilfsschützen und Relais stark reduziert werden.
• Da in der Schweiz genügend starke Pneukrane mit grosser Reichweite vorhanden sind, hat die Baureihe ML kein Klettersystem.
• Baureihe TL:
• Im Januar 2009 wurde der Prototyp der neuen spitzlosen Baureihe TL fertig gestellt und im Werk für ausführliche Tests montiert.
• Die Baureihe TL hat die Typen 4518/5, 5018/5 und 5518/5.
• Die Typenbezeichnung entspricht der maximalen Ausladung mit der dortigen Tragkraft dividiert durch 10 in Tonnen.
• Der Wert hinter dem Schrägstrich ist die maximale Tragkraft in Tonnen.
• Die Ausladung kann jeweils um 5 m verlängert werden, wobei sich die Tragkraft an der Spitze um 1'300 kg reduziert.
• Die von der Baureihe ML bekannten und bewährten Antriebe und Steuerungen werden auch bei der Baureihe TL eingesetzt.
• Die Steuerung ist speicherprogrammierbar (SPS) und hat eine Fernwartung.
• Das Hubwerk, das Schwenkwerk und der Antrieb der Laufkatze werden über Freuquenzumrichter (FU) gesteuert.
• Da in der Schweiz genügend starke Pneukrane mit grosser Reichweite vorhanden sind, hat die Baureihe TL kein Klettersystem.
• Baureihe XL:
• Im Jahr 2013 wurde die spitzlose Baureihe 4 Typen XL 5526/8, XL 6026/8, XL 6032/8 und XL 6526/8 erweitert.
• Damit steht nun den Kunden eine moderne Baureihe mit bis zu 65 m Ausladung zur Verfügung.
• Auch die Turmdrehkrane der Baureihe XL werden, wie von Swiss-Crane gewohnt, komplett feuerverzinkt, was den Kran Jahrzehnte lang vor Rosteinfluss schützt.
• Eine qualitativ sehr hochwertige Verarbeitung gehört weiterhin zum Standard bei Swiss-Crane.
• Der Hersteller Bachmann AG gewährt deshalb auf seine Turmdrehkrane 5 Jahre Werksgarantie.
• Die Produktion der Swiss-Crane erfolgt nach wie vor in Beringen in der Schweiz und Swiss-Crane ist damit ein echtes Schweizer Produkt.
• Hersteller im Internet:
• Webseite